Ra, 1969 - Ra II 1970

Die Reise der Ra begann mit Thor Heyerdahls Besuch der Osterinsel und seiner Entdeckung von Darstellungen, die Schilfboote mit Masten und Segeln zeigten. Anschließend wollte er beweisen, dass prähistorische Zivilisationen beiderseits des Atlantiks mit Hilfe von Schilfbooten miteinander in Kontakt gekommen sein konnten.

1969 wurde das Schilfboot Ra – benannt nach dem ägyptischen Sonnengott – gebaut und Heyerdahl ließ das Schiff in der Küstenstadt Safi in Marokko zu Wasser.

1969 wurde das Schilfboot Ra – benannt nach dem altägyptischen Sonnengott – aus heimischem Papyrusschilf vor der Großen Pyramide von Gizeh in Ägypten gebaut.

Dann wurde es nach Marokko in die Küstenstadt Safi transportiert, wo es zu Wasser gelassen wurde.

Heyerdahl stellte eine Mannschaft von sieben Männern aus unterschiedlichen Nationen zusammen. Er wollte zeigen, wie eine vielfältige Gruppe effektiv unter Stress und in schwierigen Situationen zusammenarbeiten kann. Die Mannschaft bestand aus Norman Baker (USA), Carlo Mauri (Italien), Yuri A. Senkevich (Russland), Santiago Genoves (Mexiko), Abdullah Djibrine (Tschad) und Georges Sourial (Ägypten) sowie Heyerdahl selbst.

Trotz seiner unzureichenden Konstruktion und eines gebrochenen Ruders legte das Papyrusboot 5.000 Kilometer in acht Wochen zurück.

Doch die Schilffasern saugten zu viel Wasser auf und Heyerdahl fürchtete, dass die Ra mit der gesamten Mannschaft an Bord sinken könnte. Daher brach er die Expedition nur eine Woche vor Erreichen seines Ziels, Barbados, ab.


Zehn Monate später ließ er die Ra II im selben marokkanischen Hafen wie die Ra zu Wasser.

Dieses Mal beauftragte er vier einheimische Aymara vom Titicacasee, das Schilfboot zu bauen. Handwerker aus dieser Region der Anden bauten immer noch Schilfboote ähnlich denen aus dem alten Mesopotamien und Ägypten.

Bis auf Abdullah Djibrine schloss sich die gesamte Mannschaft der ersten Ra-Expedition auch der neuen Expedition an. Somit bestand die Mannschaft aus Norman Baker (Vereinigte Staaten), Carlo Mauri (Italien), Yuri A. Senkevich (Russland), Santiago Genoves (Mexiko), Kei Ohara (Japan), Madani Ait Ouhanni (Morocco) und Georges Sourial (Ägypten) sowie Heyerdahl selbst.

Das neue Boot war kürzer als das erste, aber von wesentlich strapazierfähigerer Konstruktion. Die Ra II segelte die 6.100 Kilometer von Marokko nach Barbados in 57 Tagen. Das seit langem bestehende Dogma, dass es vor Kolumbus‘ Entdeckung keinen Kontakt zwischen der Mittelmeerregion und Süd- oder Mittelamerika gegeben haben konnte, war damit widerlegt.

Während der Reise an Bord der Ra bemerkte die Mannschaft, dass der Atlantische Ozean verschmutzt war – sie fanden Ölklumpen unterschiedlicher Größen an der Wasseroberfläche.

Sie berichteten den Vereinten Nationen (UN) von ihren Erkenntnissen und Heyerdahl wurde von UN-Generalsekretär U Thant gebeten, auf der anschließenden Reise der Ra II seine Beobachtungen hinsichtlich der Meeresverschmutzung täglich aufzuzeichnen. An 43 der 57 Tage der Reise stießen sie auf Ölklumpen.

Heyerdahl veröffentlichte später ein Buch über die beiden Ra-Expeditionen und ein Dokumentarfilm darüber wurde für den Oscar nominiert.

Forrige
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Easter Island, 1955-1956

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Tigris, 1977-1978